Folge 23: Die Verlockung der Eindeutigkeit mit Jürgen Schulz
Die Folge mit Jürgen Schulz ist ein Experiment – denn er bat darum, nicht als Experte eingeladen zu werden. Und wir haben vereinbart, möglichst wenig vorzubereiten. Kann man dann trotzdem eine knappe Stunde lang ein spannendes Gespräch führen? Und ob! Denn Jürgen Schulz ist ein extrem geist- und bezugsreicher Gesprächspartner, der seine 13-jährige Tochter als eine seiner größten Lehrmeisterinnen bezeichnet.
Wir haben über unser Verständnis von Lehre und Forschung gesprochen, über unseren Umgang mit Studierenden und warum Jürgen Schulz‘ Forschungen so eine große Breite besitzen. Denn er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Werberegulierung, mit Auftragskommunikation und ihrer Krise, forscht zur (bleibenden) Bedeutung des Mythos und hat während Corona ein „Glossar der Sicherheitsgesellschaft“ verfasst – von A wie Angst bis Z wie Zufall. Das handliche Bändchen trägt einen Untertitel, der wie ein Motto zu seinem gesamten Forscherdasein wirkt: „Gegen die Verlockungen der Eindeutigkeit“. Ihm geht es um die großen Bögen, die weiten Bezüge. Nicht umsonst hat er von sehr vielen Lektüreerfahrungen berichtet. Es treten auf: Niklas Luhmann, Ernst Cassierer, Roland Barthes, Donald Winnicott, Manfred Fuhrmann, Oswald Spengler, Hans Ullrich Gumbrecht, René Girard und Tina Hartmann. Seine größte Spielwiese aber ist die Zeitschrift „Ästhetik & Kommunikation“, entstanden aus einem Adorno-Seminar und mittlerweile eine der ältesten Kulturzeitschriften Deutschlands mit knapp 200 Ausgaben. Auch über sie haben wir gesprochen. Also, seid eingeladen, Euch auf dieses Experiment einzulassen.
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